Der Rallyesport reicht von den anderen Motorsportarten und ihren Varianten erheblich ab. Sie findet nicht nur auf abgesperrten Strecken, sondern auch teilweise im ganz normalen Straßenverkehr statt. Rallye wird im Vergleich zu Rundstreckenrennen mit seriennahen Fahrzeugen auf nicht permanenten Rennstrecken mit wechselnden Untergründen, den sogenannten WP’s (Wertungsprüfungen), betrieben. Die Wertungsprüfungen werden sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter und Naturboden durchgeführt, wobei es sich üblicherweise um gesperrte Straßen, Feldwege, Waldwege, aber auch um Steinbrüche, Truppenübungsplätze und in Ausnahmefällen um permanente Rennstrecken handeln kann. Durch die Vielzahl an unterschiedlichen Fahrbahnbeschaffenheiten, der meist nicht vorhandenen Möglichkeiten, die Strecke zu trainieren und der langen Dauer von Rallye-Veranstaltungen werden extreme Anforderungen an Material und Fahrer, Improvisationstalent und technisches Verständnis gestellt.
Ein weiterer Unterschied zu beispielsweise dem Automobilslalom oder dem Rundstrecken-Sport ist, dass bei einer Rallye ein Beifahrer mit im Fahrzeug sitzt. Dieser hat die Aufgabe die Gegebenheiten (z.B. Kurvenradien und -verlauf, Sprungkuppen, Länge und Verlauf von Streckenabschnitten, etc.) einer Strecke während einer Erkundungsfahrt zu notieren. Später muss der Beifahrer mithilfe dieser Notizen den Fahrer während der eigentlichen Wertungsprüfung möglichst schnell zum Ziel navigieren.
Außerhalb der Wertungsprüfungen ist ein strikter, vom Veranstalter vorgegebener, Zeitplan zum Erreichen der nächsten WP einzuhalten. Dieser wird durch ZK’s (Zeitkontrollen) überwacht. Zu frühes oder zu spätes Erreichen einer ZK wird durch Strafzeiten bestraft.
Sieger einer Rallye ist, wer die insgesamt kürzeste Fahrzeiten aller WP’S der Veranstaltung nach Auswertung der Zeitstrafen gefahren ist.
Der MSC Aldingen hat eine lange Rallye-Geschichte, sowohl als Veranstalter als auch durch seine Mitglieder als erfolgreiche Teilnehmer. Der Einstieg in die Organisation von Rallyes erfolgte 1974 als Teil der ADAC Neckar-Rallye. Im Jahre 1976 fand die ADAC-Neckar-Mayenne-Rallye statt. Hier ging die Strecke von Aldingen, über den Bugatti-Kurs in Le Mans ins Ziel nach Meslay-du-Maine, die französische Partnerstadt von Aldingen. Wiederholt wurde diese Veranstaltung im Jahre 1982 als Karl-Berger-Gedächtnis-Rallye. In den Jahren 1995 bis 2003 fand im Zwei-Jahres-Rhythmus die vom MSC Aldingen veranstaltete Rems-Murr-Rallye statt. Von 2007 bis 2017 veranstaltete der MSC Aldingen alle zwei Jahre einen Rallyesprint. Die Rallye-Veranstaltungen des MSC Aldingen fielen im Laufe der Jahre den erheblichen Schwierigkeiten bei der Organisation (u.a. Auflagen und Genehmigungen) zum Opfer.